Klaus Wowereit [Bürgermeister der Stadt 2001-2014] 

Klaus Wowereit, 1953 in West-Berlin geboren, prägte diese inzwischen ikonische Aussage im November 2003 in einem Interview mit dem Magazin Focus Money in seiner Funktion als Regierender Bürgermeister der Stadt. Der SPD-Politiker hatte diese Position von 2001 bis 2014 inne. In der Tat stieg der Schuldenberg nach der Wiedervereinigung 1990 von 9,3 Mrd. € immer weiter stetig an. Zum Zeitpunkt des Interviews lag er bei stattlichen 50 Mrd. Seit seinem Höhepunkt 2012 mit ohrenschlackernden 62,9 Mrd. € sinkt er nun Jahr für Jahr kontinuierlich wieder. Ende 2019 steht das Land Berlin allerdings immer noch auf einem ziemlich hohen Berg von 57,6 Mrd. €. 

Mit seinem Satz machte ‘Wowi’ die Armut des Landes Berlin fast salonfähig. Auch wenn Berlin kein Geld hat, was irgendwie immer funktioniert hat, waren Clubkultur, Kunst und Gastronomie. Auch heute noch haben viele Menschen in Berlin zwar keine gut bezahlten Jobs, dafür aber viel Zeit. Diese Zeit wird vorzugsweise zwischen Bier trinken im Mauerpark und einem kreativen Projekt, das man gerade in der Pipeline hat, aufgeteilt. Je nach Wetter.

Der Aufschwung kommt nicht ohne Preis. Die Mieten steigen allerorten und Wohnviertel verändern sich. Im Prenzlauerberg regieren inzwischen wohlsituierte Öko-Eltern, die ihre Kinder ausschließlich mit Stoffwindeln wickeln und deren Kleidung selbst nähen oder gebraucht kaufen. Das ist auf der einen Seite etwas ganz Großartiges, andererseits muss man sich das eben auch leisten können. Institutionen des Nachtlebens, wie dem Sage und KitKatClub droht zur Mitte des Jahres 2020 die Kündigung und auch andere Technoclubs müssen mitunter aufgeben. Stadtplaner*innen nennen diesen Prozess Gentrifizierung. Quo vadis, Berlin? Das bleibt, mit viel Optimismus und offenem Herzen, abzuwarten.

Quellen
Schulden: https://www.berlin.de/sen/finanzen/haushalt/haushaltsueberwachung/schuldentilgung/artikel.475316.php
Zitat: https://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/money-talk-lassen-sie-uns-ueber-geld-reden-_aid_249988.html

Berliner Bär

Berliner Bär

Bäriger Concierge eines Hotels in der Chausseestraße in Mitte während der Corona-Pandemie Ende April 2020

Als Maskottchen und Wappentier der Stadt zugleich trifft man den Bären überall in Berlin. Die Berlinale, das international renommierte Filmfestival, verleiht jährlich den goldenen Bären.

Schon seit 1280 schmückt er das Stadtwappen. Aber warum eigentlich? Die überzeugendste Theorie geht davon aus, dass der Stadtname dem slawischen Wort für Sumpf, berl, entstammt, was bildhaft in Bärlein übertragen wurde. Und schon haben wir unser Berliner Wappentier.

Im Jahr 2001 adaptierte die Stadt eine ursprünglich aus Zürich stammende Idee mit den Berliner Buddy Bären: Von Künstler*innen gestaltete lebensgroße, 50kg schwere Bärenskulpturen aus glasfaserverstärktem Kunststoff finden sich seitdem nicht nur in Berlin. Bis heute wurden über 2000 Bären bunt bemalt, 1600 wohnen heute außerhalb von Berlin und Brandenburg. Durch Versteigerungen und andere Spendenaktionen haben sie auch einen karitativen Zweck – die Erlöse, bis heute 2,3 Mio. €, kommen Kinderhilfsorganisationen zugute.