Mark Twain [Amerikanischer Schriftsteller, * 1835, ✝ 1910]

Mark Twain ist wohl insbesondere Männern ein Begriff, deren Kinder- und Jugendtage von seinen Büchern um die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn begleitet wurden. Mark Twain hieß mit bürgerlichem Namen Samuel Langhorne Clemens und wurde 1835 in Florida, Missouri geboren. Er gilt heute als einer der wichtigsten Vertreter des Literatur-Genres Amerikanischer Realismus. Mit scharfer Beobachtungsgabe und viel Humor porträtierte und kritisierte er den American Way of Life und zeigte Missstände der Gesellschaft auf, wie beispielsweise den alltäglichen Rassismus dieser Zeit (er war eindeutiger Gegner der Sklaverei). 

Nach dem frühen Tod des Vaters, Clemens war erst 11, begann er eine Lehre zum Schriftsetzer in Hannibal, Missouri wo er bis zu seinem 18. Lebensjahr lebte. Schon während dieser Zeit publizierte er erste kurze Artikel in der Zeitung seines Bruders, der später auch Berichte von seinen Reisen als wandernder Schriftsetzer durch den amerikanischen Osten und mittleren Westen veröffentlichte.

Das Pseudonym Mark Twain benutzte er erstmals 1863. Es handelt sich dabei eigentlich um einen Begriff aus der Schifffahrt: Lotsen auf dem Mississippi mussten ständig die Wassertiefe des flachen Flusses messen, um nicht auf Grund zu laufen. Der Ruf Mark Twain bedeutet zwei Faden (3,65m) Wassertiefe unter dem Rumpf.

Interessanterweise benutzte der ehemalige Lotse Isaiah Sellers dieses Pseudonym vor Clemens und veröffentlichte unter diesem Namen mehrere Geschichten über seine Arbeit als Lotse. Clemens, der selbst als Lotse gearbeitet hatte, fand diese Geschichten mitunter etwas übertrieben und veröffentlichte Parodien auf Sellers Erzählungen unter gleichem Pseudonym. Weil ihn diese Parodien als Mark Twain bekannter gemacht hatten als den ursprünglichen Namensinhaber, behielt Clemens das Pseudonym zeitlebens bei.

Mark Twain reiste viel in seinem Leben. Insgesamt drei Mal verschlug es ihn nach Europa. Seine Erlebnisse und Erfahrungen verarbeitete er u.a. in den Reiseberichten The Innocents Abroad (1869) und A Tramp Abroad (1880). Um Schulden abzubezahlen, begab er sich 1891 ein letztes Mal, dieses Mal mit seiner Frau und den beiden Töchtern, für eine Vortragsreise nach Europa, die 9 Jahre dauern sollte. Während dieser letzten großen Reise verbrachte er auch einige Monate in Berlin. Eigentlich erstmal nur, weil es billig war, hier zu wohnen (diese Zeiten sind wohl leider vorbei). Doch die Stadt überraschte ihn, es gefiel ihm und seiner Familie ausnehmend gut hier.

Das in unserem Spiel verwendete Zitat entsprang seinem Lob der Berliner Hochschulen: 

„Sie lehren hier alles. Ich glaube, es gibt nichts auf der ganzen Welt, was du in Berlin nicht lernen kannst, außer der deutschen Sprache.“

Mit der deutschen Sprache hatte Twain allerdings so seine Probleme. Er versuchte 1879 mehrere Wochen verzweifelt, der Sprache Herr zu werden. Diese Versuche, und seine Erkenntnisse dabei, hielt er in dem kleinen, und höchst amüsanten, Aufsatz The awful German language fest, der schon im Titel recht deutlich macht, was er von unserer Muttersprache hielt. So richtig wollte ihm die Aneignung der Sprache nicht gelingen. Er schloss resigniert, es würde 30 Stunden dauern, Englisch zu lernen, 30 Tage dauere es, dem Französischen mächtig zu werden, die Deutsche Sprache aber könne man nur in 30 Jahren lernen. Und wer hat schon so viel Zeit?

Bode-Museum

Bode-Museum

Das heutige Bode-Museum wurde im Auftrag des Kaisers Wilhelm II. in den Jahren 1897 bis 1904 vom Hofarchitekten Ernst von Ihne nach Vorschlägen des Kunsthistorikers Wilhelm von Bode im Stil des Neobarock errichtet. Es ist Teil der Museumsinsel und gehört damit zum UNESCO-Weltkulturerbe. Zu Ehren des 1888 gestorbenen Kaisers Friedrich III. hieß es ursprünglich Kaiser-Friedrich-Museum.

Obwohl das Gebäude im Zweiten Weltkrieg vergleichsweise geringe Schäden erlitten hatte, dauerte die schrittweise Instandsetzung bis ins Jahr 1987. Der Museumsbetrieb lief unterdessen weiter. Es beherbergte über die Zeit unterschiedliche Sammlungen, beispielsweise die Papyrussammlung des Ägyptischen Museums und das Museum für Vor- und Frühgeschichte. Seinen heutigen Namen zu Ehren seines Ideengebers erhielt das Museum im Jahr 1956 vom damaligen Kultusminister der DDR.

Ende der 1990er Jahre wurden gravierende Mängel am Bauwerk festgestellt, die eine aufwendige Sanierung über mehr als 5 Jahre erforderlich machten und 2005 abgeschlossen wurde. Heute sind im Bode-Museum die Skulpturensammlung und das Museum für byzantinische Kunst sowie das Münzkabinett zu bestaunen.

Apropos Münzkabinett: Beim Wort Münze klingelt es vielleicht bei Einigen. Richtig, am 27. März 2017 gelang es cleveren Dieben, die sogenannte Big Maple Leaf – mittels Rollbrett und Schubkarre, wie sich später herausstellen sollte – aus dem Bode-Museum zu stehlen. Es handelte sich dabei um eine ziemlich große (53cm Durchmesser), ziemlich schwere (100kg) und ziemlich wertvolle (1 Mio. $) Münze aus reinem Gold. Die Münze wurde zwar nie gefunden, dafür aber Goldpartikel in einem Auto und an Kleidung. Das genügte der Judikative, um drei der vier Verdächtigen Anfang 2020, nach einem Prozess der sich über ein Jahr hinzog, zu mehrjährigen Haftstrafen zu verurteilen.