An die grandios formulierte Erkenntnis der Berliner Crossover-Band KAFVKA aus ihrem Song Scheiss auf Koks müssen sich viele Neu-Berliner*innen erst einmal schmerzhaft gewöhnen. So manche Person, die in einer Kleinstadt oder gar auf dem Dorf aufwächst und dort wie ein bunter Paradiesvogel überall auffällt, mag diese Aufmerksamkeit genießen. Und dann zieht es sie in die große bunte Metropole Berlin, weil sie ihresgleichen suchen und auch finden. Nur dann interessiert es eben auch niemanden mehr, wie du aussiehst. Ob du in Puschen und Häschen-Pyjama mittags zum Späti um die Ecke schlurfst, weil dir die Zigaretten ausgegangen sind oder im Kitty*-Outfit mit Netzstrümpfen und Mörderheels Montagmorgen mitten in der Rushhour nach einem durchfeierten Wochenende in der U-Bahn auf dem Weg nachhause bist: Es kümmert keinen. Und das ist das Tolle an Berlin! Dein angekratztes Neu-Berliner-Ego wird das mit der Zeit auch verwinden. Versprochen!
*Kitty ist der Kosename für den Berliner Techno-Schuppen KitKatClub, der für seine sexuellen Extravaganzen berühmt-berüchtigt ist.