John F. Kennedy
[35. US-amerikanischer Präsident vs. 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (1961-1963), * 1917, ✝ 1963]

John F. Kennedy war schon zwei Jahre im Amt, ehe er anlässlich des 15. Jahrestages der Berliner Luftbrücke nach West-Berlin reiste um die wohl bekannteste und glühendste anti-kommunistische Rede in der Ära des Kalten Krieges vor dem Rathaus Schöneberg in Berlin zu halten. Das zentrale Element seiner Ansprache zum Westberliner Volk haben wir im Spiel als Zitat verwendet. 

Aber was genau meinte Kennedy damit? Nun, es handelt sich dabei um nichts weiter als ein kraftvolles Sinnbild für einen freien Bürger in einer freien Welt. 

Er beginnt seine Rede mit:

“Two thousand years ago, the proudest boast was ‘civis Romanus sum.’ [Ich bin ein Bürger Roms] Today, in the world of freedom, the proudest boast is ‘Ich bin ein Berliner.'”

Anschließend warnt er eindringlich vor den Gefahren des Kommunismus, um schließlich mit 

“All free men, wherever they may live, are citizens of Berlin. And, therefore, as a free man, I take pride in the words ‘Ich bin ein Berliner.'”
zu enden.

Quellen
Die Rede im englischen Original und als Audio-Mitschnitt
Und in der deutschen Übersetzung

John F. Kennedy

John F. Kennedy

Das Symbol zu diesem Zitat ist passenderweise ein Piktogramm seines Urhebers John Fitzgerald Kennedy oder kurz JFK. Er wurde 1917 in Brookline, Massachusetts in eine reiche Familie geboren und starb durch ein Attentat am 22.11.1963 in Dallas, Texas. Sein vermeintlicher Mörder Lee Harvey Oswald wurde zwei Tage später selbst von dem Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen.

Nach privilegierter, aber auch durch zahlreiche gesundheitliche Probleme beeinträchtigter Jugend diente er im 2. Weltkrieg bei der Marine und schlug nach dem Kriegstod seines Bruders Joseph, der vom Vater eigentlich für eine derartige Karriere ausersehen war, selbst den Weg in die Politik ein. Über das US-Repräsentantenhaus schaffte der Demokrat, im Wahlkampf durch die beachtlichen finanziellen Mittel der Familie immer wieder unterstützt, den Weg in den Senat als Senator von Massachusetts. Am 8. November 1960 gewann er die US-Präsidentschaftswahl gegen seinen republikanischen Kontrahenten Richard Nixon nur knapp. Bis heute ist er mit seinen damals 43 Jahren der jüngste je ins Amt gewählte US-Präsident.

Seine kurze Präsidentschaft fiel in eine welt- und landespolitisch höchst brisante Zeit. Während seiner Amtszeit gewannen die Konflikte des Kalten Krieges immer mehr an Momentum: Einem dritten Weltkrieg nah wie nie kam es beispielsweise während der Kubakrise im Oktober 1962, als die Sowjetunion mit der versuchten Stationierung von Raketen auf Kuba auf US-amerikanische Raketen in der Türkei reagieren wollte. Nach Entschärfung dieser Situation eskalierte der Vietnam-Krieg durch die antikommunistische Politik der US-amerikanischen Regierung weiter. Im Landesinneren schwelten Konflikte aufgrund der Strategie des zivilen Ungehorsams der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Mit verschiedenen Reaktionen darauf setzte Kennedy wichtige Impulse auf dem Weg zur Aufhebung der Rassentrennung. So sorgte er beispielsweise dafür, dass sich James Meredith als erster schwarzer Student an der University of Mississippi einschreiben konnte, indem er Militäreinheiten entsandte.

Seine zahlreichen Affären, die nie final geklärten Umstände seines Todes und sein selbst Fernsehbildschirme transzendierendes Charisma tragen sicher dazu bei, dass den Mann John F. Kennedy auch heute noch ein ungebrochener Mythos umweht. 

JFK liegt auf dem Nationalfriedhof Arlington in Virginia gemeinsam mit seiner ihm 1994 nachfolgenden Frau Jacqueline Bouvier Kennedy Onassis sowie deren während bzw. kurz nach der Geburt verstorbenen Kindern Arabella und Patrick in Virginia begraben. Sein Grab wird bewacht von einer ewigen Flamme.