Die Berliner Schnauze ist legendär: Direkt, auch mal derbe und immer rotzig reden die Berliner*innen grundsätzlich frei von der Leber aber irgendwie auch immer mit dem Herzen. Du kannst sicher sein, dass sie dir sagen, wenn du ihnen auf die Nerven gehst oder wenn es ihnen nicht gut geht. Wir, Jane und Jule vom quotery-Team, stammen gebürtig aus Halle an der Saale, wo die Leute ähnlich ticken. Aufgesetzte Freundlichkeit kennen wir nicht, mögen wir nicht und können damit auch sowieso nicht umgehen. Vielleicht fühlen wir uns auch deshalb in Berlin so wohl.
Streng genommen handelt es sich bei der Berliner Schnauze nicht um einen Dialekt sondern einen Metrolekt – eine Stadtsprache, die sich organisch aus vielen verschiedenen in der Stadt gesprochenen Mundarten ergibt. Eine Eigenschaft dieser Mundart sehen wir oben in unserem Zitat schon: Diphtonge werden zu Monophtongen verschliffen, aus auch wird ooch. Weitere Elemente des Berlinerischen, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erheben: Aus Ich wird Ick(e) und das g verwischt sich ins j („Na, hamwa nu det richt’je Jesöff jewählt?”). Ein Metrolekt ist im Übrigen selten, genau wie dieser Tage auch Ur-Berliner*innen selten geworden scheinen. Aber es gibt sie noch, z.B. in deiner Lieblingsbäckerei in Prenzlauer Berg, wo dir die nette Bäckereifachverkäuferin auf deinen Brötchenwunsch möglicherweise so antwortet: “Wat willste? N Wecken? Also so wat hamwer hier nich – ick hab nur Schrippen.”
Die 67 Meter hohe Siegessäule wurde zum Gedenken an die siegreichen Einigungskriege, mit denen Preußen die Idee des einheitlichen deutschen Nationalstaates in die Praxis umsetzte, in den Jahren von 1864 bis 1873 nach Entwürfen von Heinrich Strack errichtet. Auf ihrer Spitze thront die vergoldete Bronzeskulptur der römischen Göttin des Sieges, Viktoria, die im Berliner Volksmund schlicht Goldelse heißt.
Zunächst auf dem ehemaligen Königsplatz (heute Platz der Republik) aufgestellt, zog sie 1938 mit ihren Kumpels, den Denkmälern von Bismarck, Moltke und Roon an ihren heutigen Standort um: den Großen Stern mitten im Tiergarten. Eine Wendeltreppe im Inneren der Säule führt auf die etwa 50 Meter hohe Aussichtsplattform, die den kontemplativen Blick in die Ferne erlaubt.