Damit ihr eine bessere Idee davon bekommt, wer die zwei Nasen hinter dem Spiel quotery sind, wollen wir uns euch kurz vorstellen – also: Hallo! Ich bin Jane, 36 Jahre alt, und lebe im wunderbaren Berlin.
Geboren und aufgewachsen bin ich, wie Jule, in Halle an der Saale. Kennt niemand und wenn, dann wird es gerne mal mit dem Halle in Westfalen verwechselt ist, das zwar viel kleiner ist als Halle, dafür aber mit einem Tennisturnier aufwarten kann, was uns wiederum nicht interessiert. Auch mein Studium der Diplom-Psychologie habe ich in Halle absolviert, ehe ich mich für sechs Jahre ins Ruhrgebiet begeben habe. Gelebt habe ich in dieser Zeit vier Jahre in Dortmund und zwei Jahre in Essen. Gearbeitet habe ich allerdings in Hagen. An der FernUniversität habe ich in sechs gefühlt endlosen und sehr schmerzvollen Jahren zum Thema Sexuelle Untreue in Partnerschaften promoviert. Das wohl härteste, was ich in meinem Leben bislang geleistet habe. Wissenschaft ist auch heute noch mein Hauptberuf: Nach wie vor bin ich als Postdoc an der FernUniversität in Hagen angestellt.
Wie auch Jule bin ich allerdings nicht auf diesen einen beruflichen Zweig festgelegt. Als ich mitten in der für mich schwierigen Promotionsphase Yoga für mich entdeckte war schnell klar, dass ich dieses Geschenk auch anderen machen möchte. 2015 bin ich dann für einen Monat nach San Francisco in die USA gegangen, um mich als Lehrerin für Forrest Yoga bei Ana T. Forrest ausbilden zu lassen. Anfang 2016 folgte eine weitere 200-stündige Ausbildung im Vinyasa Yoga bei Meghan Currie in Nicaragua. Auch heute noch mache ich regelmäßig Fortbildungen im yogischen und Bodywork-Bereich und unterrichte nebenberuflich in Berlin.
Während meiner Zeit im Ruhrgebiet, Ende 2015, ging eine lange Partnerschaft in die Brüche. Infolgedessen musste ich mich und mein Leben erst einmal komplett neu sortieren. Zunächst wusste ich überhaupt nicht, wohin mit mir. Ich wusste nur, dass ich im Ruhrgebiet nicht bleiben wollte. Also entschied ich mich, nirgendwohin und überall hinzugehen. The world is my oyster sozusagen. Von 2016 bis 2017 war ich also obdachlos by choice und verbrachte diese Zeit unterwegs: Ich bepilgerte den portugiesischen und nordspanischen Jakobsweg, unternahm Tagungsreisen in verschiedene Länder, wohnte mal bei meiner Familie und mal bei Freunden. Diese Zeit hat mich viel gelehrt: Allem voran, dass ich wunderbare Freunde und eine grandiose Familie an meiner Seite habe, aber auch, dass ich keinen Partner an meiner Seite brauche um glücklich zu sein und ein erfüllendes Leben zu leben. Außerdem: Wie wenig Dinge man eigentlich wirklich braucht.
Irgendwann jedoch merkte ich, dass ich es satthatte, überall nur Gast und auf der Durchreise zu sein. Wenn mir mal ein Glas herunterfiel, gehörte das immer einer anderen Person und ich sehnte mich nach meinem ganz eigenen Nest und Rückzugsort. Schon Anfang 2016 hatte ich beschlossen mich, wenn überhaupt, in Berlin niederzulassen. Mit 14 hatte ich erstmals mehrere Tage in der Stadt verbracht und mich auf Anhieb wohlgefühlt. Vielleicht kennt ihr das ja auch: Du kommst an einen Ort und hast sofort das Gefühl, dass du von deinen Leuten umgeben bist. So ging es mir mit 14 und so geht es mir heute noch. Auch auf der Wohnungssuche hatte ich unsagbar viel Glück – in Berlin ja wahrlich kein einfaches Unterfangen – und konnte im Oktober 2017 meine kleine aber feine Einzimmerbude im Herzen von Berlin beziehen. Ich bin weiter viel auf Reisen, außer es ist gerade weltweite Pandemie, meinen Anker in Berlin zu werfen habe ich jedoch nie auch nur eine Sekunde bereut.